Kosten senken beim Einkauf von Interim Managern

Die meisten Entscheider schauen beim „Einkauf“ von Interim Managern (m/w/d) sehr genau auf den TAGESSATZ. Dieser sollte möglichst niedrig sein. Doch wenn es um „Geld sparen“ geht, hilft manchmal der gezielte Blick auf eine ganz andere Stellschraube: Die ANZAHL der Tage, in denen der Interim Manager für das Unternehmen tätig ist.

Die Formel für die KOSTEN eines Interim Managers lautet schließlich:

Tagessatz x Anzahl Tage

Es ist branchenüblich, dass zudem noch die Spesen für die Übernachtung vor Ort und die An- und Abreisen vom Auftraggeber übernommen werden. Diese sind abhängig davon, wieweit der Wohnort des Interim Managers vom Einsatzort entfernt ist.

Beispiel für die wöchentlichen Kosten (ohne Spesen) bei einem Einsatz von 5 Tagen in der Woche: Honorar 1.200 EURO x 5 Tage = EURO 6.000.

Wenn ein Interim Manager jetzt anstelle von 5 Tagen nur 4 Tage in der Woche im Einsatz ist, können 1200 Euro, also 20 Prozent, gespart werden! Viele Interim Manager sind offen für eine solche Lösung, die ihnen zudem an einem Tag in der Woche (z.B. an einem Freitag) Zeit für ihre persönliche Administration, Projektakquisition, Pflege Ihres Netzwerkes oder auch Weiterbildung ermöglicht.

Eine Reduktion des reinen Tagessatzes um 20 Prozent ist hingegen in der Praxis kaum möglich, vor allem nicht beim Einkauf hochqualifizierter Professionals, die nachweislich Mehrwerte liefern und sich Ihre Projekte oft aussuchen können.

Voraussetzung für ein „Schrauben an der Anzahl der Einsatztage“ ist natürlich, dass die Aufgabe des Interim Managers NICHT (immer) eine volle Präsenz erfordert. Ich halte zudem sehr viel von der 80 / 20 – Regel. Diese Pareto-Methode stellt die Beziehung zwischen Aufwand und Ergebnis bzw. zwischen Einsatz und Ertrag dar. Sie besagt, dass 80% der Wirkung durch 20% der beteiligten Faktoren erreicht werden können. Anders ausgedrückt sind 20 Prozent des Aufwands für 80 Prozent des angepeilten Ergebnisses verantwortlich (80 / 20 Regel).

Die Erfahrung aus 20 Jahren im Interim Management mit Hunderten von selbst betreuten Projekten sagt mir, dass bei vielen Aufgabenstellungen zwar am Anfang 5 Tage in der Woche notwendig sind, der Einsatz über die Zeit hinweg jedoch auf 4 Tage reduziert werden kann. Sollte dennoch gerade an diesem freien Tag ein wichtiger Termin oder Notfall eintreten, dürfte jeder verantwortungsvolle Interim Manager erreichbar sein und die erforderliche Flexibilität aufbringen.

Mein persönlicher Tipp:

Suchen Sie für Ihre Aufgabe lieber einen Top Interim Manager (m/w/d), der perfekt passt, auch wenn er vom Tagessatz her etwas teurer ist. Gerade die besten Leute bringen beste Resultate bei höherer Geschwindigkeit – und sind es somit wert. Und wenn es dann noch möglich ist, die Anzahl der Tage zu reduzieren, z.B. um 20 Prozent nach der Einarbeitungsphase, ist ggfs. sogar beiden Seiten geholfen.

Text:
Dr. Harald Schoenfeld

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